Die ersten Vorbereitungen zur Jahrestour hat Peter längst auf dem Schirm und macht sich schon mal schlau über die allerneuesten Attraktionen im Zielgebiet:  Da ist gerade frisch eine schaukelnde Hängebrücke eröffnet worden und oha!

Verdammt viel Luft unter der Sohle...

Nun, da muss nicht jeder rüber - zugucken, wie die Mutigsten vielleicht doch einen Hauch von Grün ins Gesicht bekommen, macht auch Spass. Aber wir werden sehen, noch sind wir ja nicht auf Tour...

Der Tourenplan:

...und morgen, 28.7.23 geht es los!

Sauerland, wir kommen!

Auf allen Kanälen wurde Tage vor der Abfahrt schon herumgefunkt (und herumgeunkt), was welche Wetter App zu vermelden hatte. Aber keine der Apps konnte verhindern, dass sich der wagemutige Tross der regenfesten bergischen Rollerritter aufmachte zum Kreuzzug ins ferne Sauerland.

Klugerweise haben die bergischen Ritter ihren Kreuzzug strategisch zweigeteilt - ein Teil machte sich mit der Kutsche auf, insgesamt fuhren drei Kutschen hinaus, während alle anderen hoch zu Ross unterwegs waren.

In weiser Voraussicht hatten sich die Kreuzritter in ihre wasserfesten Rüstungen geworfen und ihren Streitrössern ihr Hab und Gut in ebenso wasserfester Verpackung aufgesattelt. Elf stattliche Schlachtrösser mit zwölf

tatendurstigen Rittern (  und Ritterinnen ? Gab es die damals schon? Oder wie hatte man das zu Ritters Zeiten korrekt gegendert?) zogen los zur Rettung des Abendlandes...

...unter der Führung von Ritter Konny und seiner Hofdame Silvia. Wegelagerer waren unterwegs wenige nur anzutreffen, es war ihnen wohl auch zu nass. Mittlerweile hatten die Regenrüstungen ganze Arbeit zu leisten, denn das Bergische Land hatte der Regen mit einer Art Weichzeichner in eine grüngraue Impression verwandelt. Schade, dass dabei soviel Landschaft unsichtbar wurde. Aber was ficht's die tapfren Ritter, schlimmer als Regen sind die Diebe, Scharlatane und Haderlumpen im wilden Feindesland.

An einer von vielen Mägden gut geführten Schankwirtschaft in Meinerzhagen müssen die Rösser erst einmal verschnaufen. Als jedoch dieser fast komplette Kreuzzug in die Schänke einfällt, haben die Mägde höchste Not, die Kaffeemaschine flugs zu bedienen. Das gemeine Volk aus dem Dorf muss natürlich warten und bildet eine Schlange bis fast hinaus zur Stadtmauer. Das Volk erträgt's mit Fassung und der Kreuzzug zieht weiter.

Verstärkung!

Damit Diebe, Scharlatane und Haderlumpen nichts zu lachen haben, treffen die Rollerritter am Biggesee auf Verstärkung. Ritter Horst der Edle mit seinem Streitross Moonraker wartet schon voll Tatendrang bei der Burg von Ommi Keese. Er wird mit seinem mächtigen Ross dem ganzen Trupp den Rücken freihalten, was kann da schon passieren ! Sein Ross schnaubt schon und scharrt voll Tatendrang mit den Hufe, also los, dann geht es weiter.

Die erste Mutprobe

 

Nun denn, so sollten sie dann auch bald ihre erste Mutprobe bestehen. Die erste Etappe war geritten, die mit der Kutsche vorausgeeilten Kampfesleut warteten schon am Dampf-Land-Leute Museum. Dort wollte sich die Ritterschar informieren, womit man in dieser Gegend in früheren Zeiten das harte (Über)Leben gemeistert hat.

 

Ha, und da war er schon, der erste Lump! Getarnt als Museumsführer lockte er die gesamte Ritterschar in das Museum mit den Worten, dass nach zwei Stunden Führung alle in höchsten Tönen quasi einen Minnegesang auf dieses Museum singen würden. Ritter Peter hat das gleich einmal auf maximal anderthalb Stunden reduziert, soviel Zeit haben wir nicht auf Kreuzzug! Das hat den Lump nur wenig gefreut... und er sinnt lange auf böse Rache.

Das kratzt die Ritter indes nur wenig (geht auch schlecht mit Kratzen in der Rüstung), Es geht deshalb weiter, denn der Kreuzzug ist noch lange nicht am Ziel und das Abendland will gerettet werden.

 

Erfreulicherweise hatte sich das Wetter kurz nach Erreichen des Biggesees gebessert und man kann, wenn die Rösser den Aufstieg zur einen oder anderen Bergkuppe geschafft hatten, auch wunderbar in die Ferne sehen. Roß und Reiter freut es sehr, dass der Fahrtwind schonmal einen Teil der Nässe wegpustet, es sind auch relativ wenig Fahrensleut unterwegs. Dank Ritter Konnys kluger Führung bewegen sich die Edlen bergischen Rollerritter auf schönen Nebenstrecken und müssen sich so nicht fürchten vor dem einen oder anderen unachtsamen Kutscher auf den breiten Kutschwegen.

Am Ziel in der  H+H Burg in Usseln 

Der Rösser haben alle wacker durchgehalten, alle sind heil am Ziel in der H+H-Burg in Usseln angekommen, wo die Kutschenfahrer schon warten. Jetzt werden von den Burgfräulein noch die einzelnen Kemenaten den Edlen Damen und Herren von den bergischen Rollerrittern zugeteilt und die Ritterleut eilen, sich frisch zu machen für Speis und Trank und Spass und Freud in geselliger Runde im Rittersaal. Speis und Trank ließen auch nichts zu wünschen übrig, und für Spass und Freud braucht's bei den Rittern nur wenig - ein Stichwort reicht und es wird gelacht, dass die Rüstung rasselt.

...morgen geht's weiter

Der Kreuzzug rund um den Edersee

Nach wohlverdienter herrlicher Nachtruhe auf der H+H-Burg werden in morgendlicher Frühe die ersten prüfenden Blicke gen Himmel gesendet - wie wird das Wetter? Muss die Rüstung wieder wasserdicht sein oder reicht das Kettenhemd? Nun, Nebel und Dunst liegen tief über der Landschaft. Auf den zweiten Blick sieht es schon besser aus, der Dunst hebt sich was. Auf den dritten Blick sieht es wieder so aus wie vorher. Hat sich was mit hebt sich was. 

Da werden die Rittersleut zum Frühstück wohl auch ihren heutigen Kreuzzug klug planen müssen.

Die Rösser ruhen noch...

Die Route um den Edersee

Nach dem ergiebigen Frühstück steht der Plan für den Kreuzzug rund um den Edersee. Die Kutschentruppe wird verstärkt durch drei Ritter(innen, wenn es denn sein muss) - Die hohen Damen Angi, Ulla & Ulla gönnen ihren Streitrössern für diesen Tag Ruhe, auch wenn das Wetter nach dem Frühstück doch sehr viel besser aussieht. Aber man weiss ja nie...

Der Rest der berittenen Truppe wirft sich wieder in die Regenrüstung, schüttelt die Rösser wach und sitzt wachsam und abenteuerlustig auf. Heute führt der edle Ritter Guido mit seinem Schlachtross Forza von Honda. Jawohl, hier sind auch die Pferdchen von Adel...

Ursprünglich war angedacht, im Weiler Winterberg eine downhill-Anlage zu erobern und dann die Atlantis-Brücke am Edersee aufzusuchen. Bedingt durch die wankelmütige Wetterlage wird Punkt eins gestrichen, unterwegs eine Tränke für die Schlachtrösser aufgesucht und direkt halbrund um den See zur sagenhaften Burg Zündstoff in der Westernstadt geritten.

Das Wetter bleibt erfreulich kreuzzugtrocken und die Ritter erobern ohne Zwischenfall die Burg Zündstoff.

Dort lagern bereits viele weitere Kreuzzügler mit absolut beeindruckenden starken Rössern, derer viele aus dem berühmten Gestüte Harley Davidson. Doch ungeachtet dessen, dass diese wohlausgestatteten Ritter mit deutlich stärkeren Rössern unterwegs sind, sind sie den bergischen Rittern von der Rollerrunde wohlgesonnen. Untergebracht sind sie in der Burg Zündstoff auch überaus interessant, ihre Kemenaten erlauben die bequeme Belegung von bis zu vier Rittern und die Rösser können sie direkt vor der Türe unterbringen. Sehr beeindruckend. Nur die Dekoration irritiert - was macht ein Indianer hier? Und eine Squaw? Das wird von den bergischen Rittern doch sehr bestaunt. Ja, auf so einem Kreuzzug lernt man immer wieder etwas neues!

Der Innenhof der Burg Zündstoff lädt zum Verweilen ein. Ritter Mathias testet das Mobiliar - nur komisch, dass die ihre Betten in dieser Burg hochkant stellen - und einen Deckel daneben?  Wozu soll das gut sein? Das kann auch die Edle Dame Maggie nicht beantworten. Ritter Guido reizt es sehr, die eigenartigen Kutschen zu testen und so spannt er sein Ross davor. Das Ross sieht nicht so aus, als ob ihm das gefällt, also spannt er wieder ab. Es ist ja ein Schlachtross und kein Brauereipferd.


 

Man staune - diese blaublütigen Schlachtrösser derer von Harley-Davidson dürfen direkt vor den Kemenaten ihrer Ritter nächtigen in der Burg Zündstoff. 

Schreiberling, notiere das und lasse den Hofbaumeister wissen, er möge dies künftig in unseren Burgen ebenso einrichten.


Nachdem die Kreuzritter ausreichend Erfahrungen ausgetauscht und sich mit einem kleinen Imbiss in der Westernstadt gestärkt haben, ziehen sie weiter. Die Kutschentruppe eilt voraus, die Reitertruppe sattelt auf und macht sich wieder auf die kurvigen Pfade in diesem waldigen und hügeligen Flecken Erde. Sie bestaunen ehrfürchtig, welche eigenartigen Gehöfte man doch hier in diesem wunderlichen Hessenland so baut. Der Satan hat da doch ganz sicher seine Hand im Spiel, wie sonst sollten ehrfürchtige Baumeister ein komplettes Haus auf den Kopf stellen ?  Da ist doch bestimmt ein Hexenfluch im Spiel... warte, Hexe, Dich erwischen sie auch noch!


 

Jawohl, ihr Hexen, seht her!

 

Das ist das heilige Kanonenrohr aus dem Dampf-Land-Leute- Museum, was wir tapferen Kreuzritter dem Haderlumpen unbemerkt stibitzt haben. Dieser Satan hatte zwar "Jauchefass" drangeschrieben, aber das blendet doch uns Ritter nicht!

 

Ja, ihr Hexen und Haderlumpen, da könnt ihr jetzt heulen und zähneklappern... Also besser schnell rauf auf die Besen und hinfort mit euch!!! 


Die mit der Kutsche ausgefahrenen Kreuzritter machen auch derweil ihre Erfahrungen und entdecken die Burg, eh, nein, das Schloss Waldeck. Keine schnöde Burg, das hier ist schon etwas Feineres, dort hoch oben auf dem Berge.

Passend zum Schloss sind die Kutschenritter natürlich auch mit ihren feinsten Kutschen unterwegs, sehet her! 

Die Pferde hat der Hofmaler gleich weggelassen, weiss ja wohl jeder, wie ein Pferd aussieht.


 Schreiberling, notiere er bitte, dass diese Kutsche mit drei und nicht vier Karrenrädern rollt! 


Nun, Rittersleut, hinein ins Schloß! Allein die Brücke über den Burggraben hinauf zum Schloss ist unbeschreiblich, das glaubt nur, wer es sieht. Da hilft bestimmt ein Zauberspruch, wenn man sie von einem zum anderen Ende überqueren will.

 


 

 Diese Brücke zu bezwingen, 

wird nur dem Mutigsten gelingen.

Wer sie betritt, muss zuversichtlich singen

und hoch und höher zum Ziele schwingen...


 

 

Und im Schlosshof gibt es auch einiges zu entdecken. Diesmal sogar ein richtiges Kanonenrohr, wo man nicht vorher "Jauchefass" dranschreiben muss. Die Edle Dame Ulla B wagt sich mutig hinauf und besetzt das Kanonenrohr. Was der Herr Baron von Münchhausen kann, schafft eine bergische Rollerrundenritterin aber längst!

In der näheren Umgebung des Schlosses entdeckt die Kutschenfraktion eigenartige Gehäuse, die oben an einem Seil hängen. Um später im Abendlande davon berichten zu können, erobern todesmutig Ritter Norbert und die Edle Dame Angi, Ritter Richard und seine Hofdame Irmgard  sowie Ritter Peter und seine Hofdame Marianne  jeweils eines dieser schaukelnden Gehäuse. Das bewegt sich sogar! und kann an dem Seile fahren wie eine Kutsche -  oder himmelwärts fliegen wie ein Vogel. Schon wieder Hexenwerk in diesem Hessenlande!

Im weiteren Verlauf auf dem Rückweg zur H+H-Burg in Usseln treffen die berittenen edlen Herren und Damen am Curioseum ein - der Eingang zu diesem bunten Gehöft ist reichlich uneben, so dass das Ross der edlen Dame Carola ins Straucheln gerät.  Glücklicherweise ist nur wenig passiert, das Ross wiehert und kann laufen, es lahmt nicht, nur der Zügel zum bremsen des feurigen Tiers muss mit Bedacht bedient werden und die edle Dame Carola steckt die paar Kampfesblessuren einfach weg. Das ist wahres Heldentum!

Was ist denn ein Curioseum?

Der gelehrte Edle Ritter Mathias bei seinen Nachforschungen, was denn ein Curioseum sein möge.

Das wissen auch die Gelehrten unter den Kreuzrittern nicht so genau. Da hilft einfach nur hineingehen und nachsehen. Erstaunliche Dinge sind dort zu sehen, hunderte Kaffeekannen baumeln von der Decke und die Ahnenportraits sind fast allesamt mit einem Hexenfluch belegt - die wunderschönsten Damen hat der unselige Hofmaler dergestalt auf die Leinwand gebannt, dass es sie gar fürchterlich graust - und so sehen sie dann auch aus. Bis in alle Ewigkeit, die Armen!

Ach du Schreck, da isser wieder, unser Haderlump. Er glaubt wohl, dass er den mutigen Kreuzrittern beikommen könnte, vielleicht mit den blauen Wunderflugapparaten, die dort vor dem Curioseum im Hof stehen. Soll er mal ruhig einsteigen, die sind bestimmt auch verflucht.

Am Ende eines sehr interessanten Tages kehren die tapferen Kreuzzügler mit Kutschen und Rössern zurück in ihre Burg auf Zeit. Das Wetter hatte ein Einsehen und keinen Regen geschickt, es muss keine Rüstung trockengerubbelt und poliert werden, wie schön. Da kann man sich ganz den Genüssen aus der Burgküche hingeben und mit einem herzhaften Trunk aus der Schänke den Tag wohlig beenden.


Den erfolgreichen Tag genießt die lustige Ritter(innen)runde sichtlich!

Ritter Mathias und Ritter Jürgen - oder Stefan? man weiss es nicht so genau - wachen mit sichtlichem Vergnügen über die edlen Damen.


...halt, so schnell war der Kreuzzug auch nicht zu Ende. Der mitreisende Schreiberling kommt gar nicht hinterher, alles mit Feder und Kiel aufs Pergament zu ritzen...

Am letzten Tage wendet sich der Kreuzzugtroß der Heimat wieder zu. Alle haben sich in ihre Kutschen gezwängt bzw. in ihre Rüstung geschüttelt (nur Kettenhemd, keine Regenrüstung, der Tag hat so schön blau begonnen). Die Pferde werden gesattelt und bepackt, man verabschiedet sich herzlich voneinander ob der Unwägbarkeiten des gefährlichen Weges und vereinbart als nächsten Treffpunkt die Hohe Bracht.

So, jetzt hat aber die Rache des Haderlumpen die Ritter doch noch erreicht. Es regnet. Das ist ziemlich unwillkommen und zwingt die Ritter zum außerplanmäßigen Halt. Ritter Konny, der die Reiter anführt, späht eine überdachte Aral-Pferdetränke an. Zu trinken bekämen die Rösser wenig, die Tröge sind fast alle leer. Aber das Dach reicht den Rittern aus, die unbequeme Rüstung anzulegen.

Doch holla, was ist das? Ritter Horst der Edle hat seinem starken Schlachross Moonraker von CanAm derart die Sporen gegeben, dass es wie im Fluge über den Kreisel vor der Tränke hinwegsetzt. So schnell kann der Rest der Ritterrunde gar nicht rufen und winken. Nun, Ritter Horst ist ein erfahrener Reitersmann, es wird schon gelingen, wieder zur Truppe zu stoßen. Ist doch kein Problem, wenn ein galoppierendes Pferdchen aus lauter Spass an der Freud mal eben über einen Kreisel hinwegfliegt.

Und genau wie vorhergesagt trifft die Ritterschar auf den vorausgeeilten Ritter Horst am vereinbarten Treffpunkt. Dort sind auch die Kutschenfahrer schon angekommen und haben den Aussichtsturm der Hohen Bracht erfolgreich bezwungen. Klar, die müssen sich nach dem langen Kutschensitzen einfach mal bewegen.

wieder daheim...

Das hier ist der heroische Rest des Kreuzzugs - tapfere Helden und Heldinnen, die sich bis zum Ausgangspunkt, der Burg McDonald's, gegen alle Unbill, Schurken, Wegelagerer, Dämonen, Lumpen und Satan selbst durchgekämpft haben. Habt keine Sorge, edle Rittersleut, der Rest des Kreuzzugs ist vorher schon davongeeilt zu ihren heimischen Burgen quer durch dunkle Wälder und nasse Felder und, so die Kunde, dort wohlbehalten angekommen.

Der nächste Kreuzzug kann vorbereitet werden!