3.7.2020: Clubmitglied Konny Ernst gewinnt den 3. Platz beim Sonderlauf für Motorroller auf der Grand Prix Strecke des Nürburgrings

 

 

Konny's Bildbericht hier !

Es war schon eine ziemliche Versuchung!

Peter, unser Vorsitzender, hatte die Clubmitglieder über eine anstehende Veranstaltung informiert. Der Motorsportclub Dortmund e.V. lud im Rahmen seines Reinoldus Langstrecken Cups zu einem Sonderlauf für Motorroller auf der Nürburgring Grand-Prix-Strecke am 3.7.20 ein.

Stundenlang habe ich hin und her überlegt. Endlich reifte der Entschluß… so eine Gelegenheit bekommst Du nie mehr, einmal auf der Nürburgrennstrecke fahren! Die Anmeldung war online schnell gemacht, die Startnummer „56“ wurde zugeteilt und vorab zum Anbringen am Roller zugeschickt.

Angemeldet hatte ich mich zum kompletten Programm. Zweimal freies Training am Morgen zum Kennenlernen der Strecke, dann Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung  und Gleichmäßigkeitsfahrt am Nachmittag. Der Sonderlauf war also kein Rennen, sondern eine Gleichmäßigkeitsprüfung bei der Motorleistung, Hubraum und schnelle Rundenzeiten völlig unwichtig waren, entscheidend war ausschließlich das gleichmäßige Fahren.

Nach Abschluß der Vorbereitungen ging es am Morgen des Renntages um 6.30 Uhr von Köln in die Eifel. Kurz vor 8 war ich schon an der Anmeldung, dann fuhr ich von dort ins Fahrerlager. In dem ungewohnten Wirrwarr war es gar nicht so einfach sich zurechtzufinden, Hilfe kam aber schnell von 3 freundlichen Lambrettafahrern.

Zunächst ging es darum den Roller sicherer zu machen. Um Verletzungen bei etwaigen Stürzen zu verhindern, mußten Spiegel und Kennzeichen demontiert werden, dann wurde die technische Abnahme durchgeführt.

Start war dann um 10.40 Uhr zum ersten freien Training. Etwas nervös war ich schon als es zum ersten Mal durch die Boxengasse auf die Strecke ging. Die Ideallinie zu halten machte anfänglich Probleme, da ich großen Respekt vor den schnelleren Rollern hinter mir hatte. Die blauen Flagge signalisierte aber, genauso wie in einem echten Formel-1-Rennen, immer ein schnelleres Fahrzeug, das überholen wollte. Ich wurde zunehmend sicherer und die 20 Minuten Training vergingen wie im Fluge.

Nach einer etwas mehr als einstündigen Pause stand ich zum zweiten Training am Start. Das Lampenfieber war inzwischen verflogen, es lief immer besser. Eine Schrecksunde erlebte ich als eine Lambretta in einer langgezogenen Kurve mit 110 km/h an mir vorbeischoß und mir das Gefühl vermittelte, dass ich stehen würde. Immerhin waren hier Roller mit bis zu 50 PS und 150 kmh Spitzengechwindigkeit am Start.

Die Mittagspause wurde zum Entspannen genutzt bevor es langsam erst wurde.

Die 15 Minuten Zeittraining am frühen Nachmittag machten mich immer mutiger sodass ich der Ideallinie immer näher kam. Allerdings war im Hinterkopf der Gedanke immer präsent, dass ich mit meiner Vespa ja noch nach Hause kommen wollte.

Dann war es soweit! Zuweisung des Startplatzes um kurz vor 17.00 Uhr, kurze Konzentration und Abwinken des Feldes mit der grünen Flagge zur eigentlichen Prüfung. Schnell war das Feld aufgesplittert, langsamere Zweitakter wurden überholt und schnelle Lambrettas und Vespa Rennsemmeln machten sich uneinholbar auf und davon.

In der zweiten Runde wurde die „Setzzeit“ genommen, die in den weiteren Runden dann zeitlich möglichst bestätigt werden mußte. Abweichungen von der Setzzeit wurden in 1/10-Schritten mit einem Wertungspunkt belegt. Sieger wurde derjenige mit der kleinsten Wertungspunktzahl in 4 geheim ermittelten Wertungsrunden. Die 25 Minuten Rennen gingen rasent schnell vorbei.

Es hat einen Wahnsinnsspaß gemacht, ich habe keinen Moment bereut dort teilgenommen zu haben.

Nach dem Rennen dann schnell Spiegel und Kennzeichen wieder montiert und ab nach Hause…Nach insgesamt 300 km mit Hin- und Rückfahrt war ich total erledigt als ich in Flittard die Vespa in der Garage abstellte.

Eine nette Überrraschung erreichte mich dann noch etwas später… ich hatte völlig unerwartet in meiner Klasse den 3. Platz belegt. Eigentlich hatte ich ja nur versucht jede Runde möglichst gleich zu fahren, das hat ja offensichtlich ganz gut hingehauen!

 

Konrad „Konny“ Ernst