Jaaaa, so muss das sein, Sonnenschein, blauer Himmel, gute Laune und alle versammelt am Startplatz

- diesmal nicht bei McD, sondern am Bonner Verteiler. Alle bis auf eine, Maggie ist noch unterwegs und hat vorher durchgefunkt, wann sie voraussichtlich da sein wird. Da ist sie dann doch deutlich früher. Hat sich wohl selbst gerade überholt. Nun denn, dann kann's ja losgehn.

 

Konny führt, es geht ein Stück über die Autobahn Richtung Bonn und dann raus über die Dörfer in die Eifel. Schnell wird es ländlicher und wir kurven durch die verwinkelten Eifeldörfchen zum ersten Stopp an der Burg Adendorf. Immer wieder schön. In der Kastanienallee zum Burgtor hin parken die Roller, Richard jedoch parkt prominent direkt vor der Burggrabenbrücke. Klar, Ritter Richard Löwenherz - da ist wohl vom Kreuzzug ins ferne Sauerland noch was hängengeblieben. Aber zugegeben, die Burg als Hintergrund macht sich gut für ein feines Foto. 

Kurze Zeit später - nachdem alle unnötigen Schichten an Bekleidung abgelegt (puh, warm!) und verstaut sind -  rollen wir durch die sonnige Landschaft weiter Richtung Vulkanpark. Schöne Fernblicke in die Landschaft, oft genug ganz einsame Strecken, Dörfchen, die immer kleiner werden und aus dem bräunlichen Eifelstein gemauert sind, Wiesen, Wälder - ja, auch viele Schlaglöcher - und gelegentlich auch mal der eine oder andere rasende Zweiradfahrer, der sich ganz besonders stark fühlt, wenn er röhrend an unserem Konvoi vorbeibrausen kann. Soll er doch...

Irgendwo in der Pampa biegt Konny rechts auf einen Parkplatz ein.

Eigentlich ein verschlafenes Eifeldorf, aber gegenüber auf der anderen Straßenseite prangt an einem Holzzaun und der Hauswand Ungewöhnliches. Aus Kiesel in die Hauswand eingelegte große Salamanderfiguren, ein Knochengerippe auf einem Motorrad auf dem Zaun, furchterregende Totenschädel und über allem ein großes Schild "Little Bighorn Ranch". Herzlich willkommen im Wilden Westen.

Wir gehen hinein in das Ranchgelände. Es entpuppt sich als ein buntes Sammelsurium  west-östlicher Kulturschnipsel - vom indianischen Traumfänger über indonesische geschnitzte Gartenbänke in Tierform, Riesenbambusstangen, bunt bemalten Marterpfählen, exotischen Vogelkäfigen und passgenau auf Baumwurzelstöcke gegossene Glasblasen bis hin zum kleinen Gartenteich mit dickem Koi gibt's genug zu gucken. Zu essen gibt es nichts, aber eine Cola oder ein Wasser sind auch willkommen.

 

Richard entdeckt die Wertstatt des Rancheigentümers

und am Ende auch noch diesen selbst. Gerade vertiefen beide sich in ein spannendes Gespräch (was garantiert länger dauern würde, wenn...). Ja, wenn nicht der Rest der Truppe wieder weiter will. Hm, immer wenn's grad am schönsten wird...

Nachdem auch Richard sich losgeeist hat, geht es weiter zum Waldsee, ein Badesee mit Seerosen am Rand, Badesteg, Liegewiese, Campinghütten, richtig idyllisch. Schade, das angedachte Lokal hat wegen Personalmangel zu und gegenüber am anderen Seeufer  sieht das Restaurant auch schon überfüllt aus. Nun, dann müssen wir eben weiter und unser Glück woanders versuchen. Kurzum, wir finden ein paar Kilometer weiter einen Bikertreff - genug Parkplätze, sogar Bekleidung könnte man dort kaufen (zu warm!!!) und Platz wäre auch irgendwo. Nur nicht draußen (zu warm!!!) Also, alle rein ins Haus, an zwei Tische verteilt und Appetit geholt.

Ja, was essen wir denn jetzt bloss ?

Die Speisekarte liest sich gut, aber das Personal hat so seine Probleme. Das alkoholfreie Bier kommt deshalb erst einmal in der alkoholischen Version und bis jeder sein Essen hat kann es auch schon verflixt kompliziert werden. Werner bekommt etwas vorgesetzt, was gleich darauf wieder weggenommen wird. Nun ja, schlußendlich hat jeder etwas zu essen, gefräßige Stille breitet sich aus und geschmeckt hat's am Ende auch noch.

Dann geht es weiter. Konny hat wunderschöne Strecken ausgetüftelt. Irgendwann verlässt er sich aufs Navi, das findet auch eine wunderschöne Strecke - die allerdings am Schotterfeldweg endet. Da würde Horst mit seinem Schlachtroß rechts und links den Feldrand umpflügen, so schmal ist der Weg. Also wenden. Gut, dass Horst einen Rückwärtsgang bei seiner CanAm mitbestellt hat, es würde sonst sehr spannend werden... 

 

Irgendwann sind wir dann auch da gelandet, wo Konny ohne Navi schon längst angekommen wäre.

Kurze Lagebesprechung, ob noch zur Hütte gefahren werden soll oder eher Richtung Heimat. Mehrheitlich nach Hause -  aber das mit der Hütte können wir ja schon auf die Wunschliste für die Touren 2024 setzen. An der nächsten Tankstelle wird noch kurz entschieden, wer direkt nach Hause will und wer sich noch ein Eis in Weilerswist verdient hat. Guido, Horst, Heiner, Richard und Ulla B haben gerade Diät, kein Eis, direkt nach Hause. Die andere Hälfte saust los, über Bad Münstereifel Richtung Euskirchen Richtung Eisdiele - äh, Weilerswist. Nach dem Eis geht's dann auch zügig auf die Autobahn, die stärkeren Maschinen sind irgendwann einfach verschwunden. Ulla P und Maggie kitzeln zwar das Maximum aus den röhrenden 125ern heraus, aber was soll's, mehr geht nicht. Nach Hause kommen sie trotzdem alle heil und gesund und hatten Spass, wie man hier sieht:

Ja aber jetzt glaubt mal bloss nicht, damit wären wir fertig!

Horst setzt noch einen drauf. Heimlich still und leise hat er sich ein neues kleines Spielzeug angeschafft und es genüßlich grinsend während der Fahrt bedient. Mit einer kleinen Kamera filmt er die Strecke vorwärts; auch nach rückwärts guckt das Ding. Und kann beides sogar gleichzeitig, mit Fischauge, wenn nötig. Am Ende spuckt es ein Video aus, mit Musik... genial. Horst hat damit alles im Blick, wie ein guter Schafhirte seine voraus laufende Herde ---- so, jetzt bitte nichts vom Leithammel erwähnen, der vorne läuft...

Ohne den läuft nämlich gar nichts und die gesamte Herde würde vermutlich immer noch auf der Little Bighorn Ranch grasen....